Beschreibung
Die pflegerischen Kernkompetenzen haben sich in Österreich seit dem Gesundheits- und Krankenpflegegesetz (GuKG) von 1997 verändert. Vor 1997 war die Pflege ein Assistenzberuf ohne eigenständige Kompetenzen. Seit 1997 zählt die professionelle Pflege aufgrund der selbstständigen Durchführung des Pflegeprozesses zu den therapeutischen Berufsgruppen.
In der Praxis hat sich jedoch – wie es auf den ersten Blick scheint – nicht viel verändert. Jahrzehntelange
Forderungen nach Implementierung der präoperativen Pflegevisite, einem interprofessionellen Akutschmerzdienst, dem Ausbau der extramuralen Versorgung durch die professionelle Pflege inklusive Verschreibungskompetenz für bestimmte Medikamente wie frei verkäufliche Schmerzmittel sowie Erstverordnung von Medizinprodukten sind Schwerpunkte, die in weiter entwickelten Nationen wie den skandinavischen Ländern oder Großbritannien schon längst etabliert sind.
In Österreich geht man einen anderen Weg: Durch den mancherorts stark zunehmenden Personalmangel
sind sogar Rückschritte erkennbar, wenn die Dienste des Akutschmerzdienstes reduziert und die Öffnungszeiten der spärlich vorhandenen Schmerzambulanzen – meist im urbanen Gebiet – verkürzt werden. Schmerzspezialist* innen seitens der Ärzt*innenschaft und der professionellen Pflege sind rar.
Das Positionspapier soll nachhaltig dazu beitragen, jahrzehntelange Forderungen endlich in die Tat umzusetzen und die Versorgung von Schmerzpatient*innen den aktuell gültigen Handlungsempfehlungen und Leitlinien entsprechend und im Einklang mit dem GuKG zu verbessern.